Der vierte Geburtstag von Margarethe steht vor der Tür und auch dieses Jahr stellt sich mir wieder die Frage nach einem geeigneten Geburtstagskuchen. Im Kindergarten wird jeder Kindergeburtstag in großer Runde gefeiert. In der Eingewöhnungszeit habe ich es einmal am Rande mitbekommen und war sehr gerührt zu sehen, wie liebevoll und fröhlich-festlich dort alles hergerichtet wird und was für ein riesen Spaß diese Feier für das stolze Geburtstagskind ist.
Kurzum: es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, dass dieser Anblick damals den Druck nach einem besonders schönen Geburtstagskuchen für die ganze Runde nicht noch erhöht hat ;-)
Denn unbestritten ist das Backen eines MAD-geeigneten Kindergeburtstagskuchens für sich genommen schon Herausforderung genug!!
In der Keto-Küche gibt es zwar viele tolle Rezepte für süße Naschereien, auch viele tolle Kuchenrezepte. Nur sind viele dieser Kuchen "keto-naturgemäß" mit Sahnecreme, Frischkäsecreme etc. zubereitet oder „getoppt“, so beispielsweise die vielen Käsekuchen bzw. –torten und Cupcake-Rezepte, die in vielzähligen Internetforen zum Thema Keto-Küche kursieren. Das ist jedoch zum einen geschmacklich nicht immer auch etwas für Kleinkinder, mal abgesehen von der riesen S..erei, die beim Essen der Cremetörchen entsteht. Zum anderen sind solche Kuchen auch im Kindergarten aufgrund der schnellen Verderblichkeit und der bestehenden Hygienevorschriften nicht gerne gesehen bzw. sogar teilweise gar nicht erlaubt.
Hinzu kommen Nahrungsmittelunverträglichkeiten anderer Kinder, die natürlich berücksichtigt werden müssen. Bei einer Laktoseunverträglichkeit eines Kindes kommen Kuchen mit gängigen Milchprodukten natürlich nicht in Betracht. Bei einem Haselnussallergiker in der Gruppe kann ich die bei Margarethe beliebten Haselnuss-Muffins (das Rezept hierzu findet Ihr in meinem Kochbuch auf Seite 149) oder den Haselnusskuchen (hier kürzlich im Blog vorgestellt), ebenfalls gleich ad acta legen.
Objekt der Begierde ist also ein feiner und unter Umständen auch allergikerfreundlicher Rührkuchen!
Doch da muss man in der Keto-Küche etwas kreativ werden und auch etwas Übung im Backen haben.
Wer einige Erfahrung mit der ketogenen Kost hat, der kann sich daran machen, die ihm vertrauten Rezepte abzuwandeln, indem er Zucker und (Weizen-)Mehl durch ketotaugliche Produkte ersetzt. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Mengenangaben sich je nach Ersatzstoff stark verändern. So kommen beispielsweise auf 100 g Weizenmehl nur 40 g Kokosmehl. Mit diesen Umrechnungsmodalitäten muss man also etwas vertraut sein (einen ersten Überblick dazu findet Ihr in meinem Kochbuch auf Seite 38 f.). Auch werden Kuchen, die ausschließlich mit Nussmehlen gebacken sind, in der Regel sehr fest im Teig. Da kann es helfen, wenn man etwas Eiweißpulver zu dem Mehlgemisch gibt, da dies den Teig in der Regel auflockert.
Weiter ist zu berücksichtigen, dass die Herstellung eines Rührkuchens unter ausschließlicher Zugabe von Süßstoffen in der Regel nicht möglich ist, da es dem Kuchen an Volumen fehlen wird, welches man beim herkömmlichen Backen durch den Kristallzucker erhält. Ihr benötigt daher in der Regel die Zugabe von Erythrit bzw. mit Erythrit versetzen Stevia-Produkten, um ein vergleichbares Resultat zu erhalten.
Ihr seht, es gibt also Einiges zu berücksichtigen!
Sollte bei Euch also bald ein Kindergeburtstag anstehen und Ihr einen Geburtstagskuchen backen wollen, so lohnt es sich rechtzeitig mit der Suche nach einem Rezept zu beginnen und dieses idealerweise vorher bereits einmal auszuprobieren, damit Ihr nicht am Vorabend total schwitzend und gestresst in der Küche steht.
Bei uns gibt es dieses Jahr einen Marmorkuchen!
Das Rezept hierfür findet Ihr hier im Blog unter "Neues aus der Keto-Küche".
Es ist angelehnt an ein Rezept aus dem Low Carb Backbuch von Bettina Meiselbach, erschienen 2019 im systemed riva Verlag. Das Buch enthält einige vielversprechend und lecker klingende Rezepte und Backideen aus der Low Carb Küche und enthält auch einige nützliche Tipps rund ums Low Carb Backen, die sich jedenfalls teilweise auch in die MAD-Küche übertragen lassen. Wer bereits etwas Verständnis und Übung in der MAD-Küche erworben hat, der findet hier sicher das eine oder andere Rezept, welches er ggf. auf die Bedürfnisse seines Kindes im Rahmen der MAD anpassen kann.
Wenn Ihr Euch das Selber-Backen noch nicht zutraut oder Ihr eh schon immer ein großer Fan von Fertigbackmischungen gewesen seid, dann braucht Ihr übrigens auch nicht zu verzweifeln.
Es gibt durchaus auch Fertigbackmischungen in der Low Carb Küche, auf die Ihr in diesem Fall zurückgreifen könnt.
So habe ich bereits selbst anfänglich auf die Fertigbackmischung von Konzelmanns zurückgegriffen (https://www.konzelmanns.de/rund-ums-backen/backmischung/63/konzelmanns-vanille-kuchen-low-carb). Die gibt es als Vanillekuchen oder als Schokokuchenvariante. Nach Herstellerangaben gibt man unter anderem 250 g Magerquark dazu. Wenn Du stattdessen 250 g Sahnequark (mind. 40 % Fett) nimmst, dann ist dieser Kuchen durchaus MAD-geeignet.
Viel Spaß beim Ausprobieren und Happy Birthday!
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Nadine (Mittwoch, 23 Oktober 2019 09:44)
Liebe Bea,
wow, ich hätte nie daran gedacht, dass man auch noch die Unverträglichkeiten und Allergien der anderen Kinder berücksichtigen sollte... aber Du hast natürlich recht...! Der Kuchen sieht mega-lecker aus und so liebevoll dekoriert ist er auch! Wirklich klasse.
Liebe Grüße & HAPPY BIRTHDAY Grethe! <3
Nadine
www.leben-mit-peng.de