Wir haben mal wieder eine recht anstrengende Woche hinter uns. Wir alle drei, aber allen voran Margarethe. Scharlach hatte uns heimgesucht und durchaus in seiner besonders charmant hartnäckigen Weise.
Da man den harten Fakten ins Auge blicken muss: Dank der ketogenen Diät landen wir bei solchen "Kinderkrankheiten" schneller einmal in stationärer Behandlung im Kinderkrankenhaus als es ggf. gesunde und konventionell ernährte Kinder tun. Wenn über Tage keine wirkliche Nahrungsaufnahme mehr möglich ist, dann können auch die tollsten Kochkünste und Diät-Tipps einer Mutter wenig ausrichten. Dann bedarf es in der Tat wesentlich mehr. Nach wenigen Tagen Klinikaufenthalt haben wir langsam wieder mit dem Kostaufbau begonnen. Wir haben das große Glück, dass wir in weiterer Reichweite zu der Klinik wohnen, in der bei Margarethe die MAD eingeführt wurde. Neben der hervorragenden medizinischen Betreuung haben wir damit den Luxus, dass sie dort auf die Versorgung der Kinder mit der ketogenen Ernährung während des Klinikaufenthaltes eingestellt sind. Das erleichtert einem grundsätzlich Vieles, unter anderem auch das Angebot von MAD-tauglicher Küche während des Klinikaufenthaltes.
Dennoch verfolgt Margarethe auch gerne mal das Motto: "Bei Mama schmeckt es am Besten" und da hilft es dann auch nur noch, entsprechend vorgekochtes Essen mitzubringen.
Diesmal habe ich mich für einen leichten und nur wenig fettreichen Frühlingseintopf (low carb) entschieden. Genau das Richtige für einen leichten Kostaufbau nach tagelanger Nahrungsverweigerung und Erbrechen.
Das Rezept habe ich Euch hier mal zusammengestellt:
Zutaten:
21 g Möhren (geputzt)
10 g Lauchstange (geputzt)
10 g Petersilienwurzel (geputzt)
56 g Zucchini (geputzt)
100 g grobe Bratwurst (frisch)
300 ml Gemüsebrühe
etwas gehackte (tiefgekühlte) Petersilie
Und so geht's:
Das Gemüse putzen und abwiegen. Sodann in kleine feine Stücke schneiden. Aus der Bratwurst kleine runde Fleischbällchen aus dem Darm drücken und auf einem Teller platzieren.
Die Gemüsebrühe aufkochen.
die Fleischbällchen und das Gemüse zu der Brühe geben und bei mittlerer Hitze 7 Min. schwach köcheln lassen.
Am Schluss die feingehackte Petersilie zugeben und kurz mit ziehen lassen. Sodann warm servieren!
Guten Appetit!!
Nährwertangaben (insgesamt):
Kcal: 256,3
Fett: 17,2
Eiweiß: 17,2
Kohlenhydrate: 4,1
Verhältnis: 0,8:1
Tipp:
In diesem Zusammenhang möchte ich auch gerne sogleich noch einmal die Ratschläge loswerden, denen ich auch in meinem Kochbuch bereits ein kleines Kapitel gewidmet habe - nämlich den Tipps für die Vorbereitung auf unvorbereitete Klinikaufenthalte.
Noch am vergangenen Samstagvormittag hätten wir bei Verlassen des regionalen ärztlichen Bereitschaftsdienstes nicht fest damit gerechnet, dass wir am selben Abend bereits in einen stationären Klinikaufenthalt überwechseln werden. Gerade bei Kinderkrankheiten im Kleinkindalter geht es jedoch schneller als man so denkt. Und da man eben nicht immer das Glück hat, in Reichweite einer Klinik zu wohnen, die sich auf die Durchführung der MAD eingestellt hat bzw. man sich auch dann wie in unserem Falle nie ganz sicher sein kann, dass das Kind das Klinikessen auch akzeptiert, gilt es noch einmal mehr als sonst schon: Vorkochen und Vorhalten!
Ich habe in meinem Buch die Empfehlung ausgesprochen einen Klinikkoffer zu packen - in diesem sollte man für den Notfall im Idealfall folgende Dinge bereithalten:
- Ketonenmessstreifen für die kapillare Messung sowie ggf. Blutzuckerteststreifen
- idealiter ein weiteres Ketonmessgerät
- haltbare Nahrungsmittel wie Maiswaffelbrot oder ketogenes Weissbrot für die Tage in der Klinik
- ggf. etwas Frischkäse als Belag
- ggf. 1 Küchenwaage (zB. von Beurer)
- ggf. 1 Dose ketogener Milchersatz (Ketocal o.ä.)
- ggf. 1 Garnitur Wechselwäsche und Nachtwäsche
- Zahnbürste und keto-taugliche Zahnpasta
- ggf. Windeln in der richtigen aktuellen Größe
Darüber hinaus solltet Ihr in Eurer Tiefkühltruhe bzw. dem Tiefkühlfach ein oder zwei Gerichte vorhalten, die Ihr im Bedarfsfalle direkt mitnehmen oder aber in den kommenden Tagen in die Klinik nachholen könnt. Es sollte sich dabei idealiter um Essen handeln, welches Euer Kind auch im kranken Zustand gut essen kann. Etwa ein Püree oder eine Suppe, etwas Rahmspinat etc. Macht die Auswahl von den Vorlieben Eures Kindes abhängig.
Gerade in der Hektik eines ungeplanten Klinikaufenthaltes ist es ein Segen, wenn man bereits auf fertige Speisen zurückgreifen kann und nicht womöglich noch anfangen muss, zuhause oder gar in der Klinik (wenn überhaupt möglich) noch zu kochen.
Wir waren dieses Mal zugegeben nicht ganz so wunderbar vorbereitet. Die letzten Woche habe ich den Großteil der Vorräte aufgebraucht gehabt, da ich viel beruflich unterwegs war. Die Löcher in der Truhe waren daher leider noch nicht wieder brauchbar gestopft. So galt es nun dann doch, sich abends noch in die Küche zu stellen und etwas zum Mitnehmen vorzukochen!
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