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Nähen statt - oder besser trotz - Kochen!

 

Heute möchte ich aus aktuellem Anlass mit Euch statt Kochtipps mal Nähtipps teilen!

 

In vielen Bundesländern sind sie nun obligatorisch -  zumindest für den Einkauf und öffentlichen Nahverkehr – der Behelf-Mund-Nasen-Schutz (BMNS)! In Hessen, wo wir leben, wird er nun ab kommenden Montag Teil der Pflichtbekleidung beim Einkaufen werden (https://www.hessenschau.de/gesellschaft/hessen-fuehrt-maskenpflicht-ein,maskenpflicht-hessenweit-100.html)!

 

Aber auch schon in den vergangenen Wochen haben sich Viele mit einer entsprechenden Schutzmaske versorgt. Entweder, um sich oder aber insbesondere auch, um andere im alltäglichen Umgang zu schützen. Da es an industriell hergestellten Masken aktuell überall auf der Welt mangelt, greifen Viele zu der selbstgenähten Variante. Auf Pinterest, Etsy und in anderen Internet-Foren findet man mittlerweile viele fleißige Näherinnen, die selbstgenähte Masken zum Verkauf anbieten.

 

Allerdings kann man, vorausgesetzt man kann etwas nähen, sich solche Masken auch relativ schnell selbst herstellen!  Ob nun mit der Hand oder auch mit der Nähmaschine. So habe auch ich in den vergangenen Wochen meine Nähmaschine hervorgeholt und meinen Vorrat an alten Stoffresten nach brauchbarem Maskenmaterial durchforstet. Ich habe dann für jeden von uns einen entsprechenden Mundschutz genäht.

 

Es ist wirklich ziemlich simpel und ich möchte Euch hier heute gerne meine favorisierte Anleitung zum Selbernähen vorstellen. Ihr findet sie unter dem folgenden Link:

 

https://www.essen.de/gesundheit/coronavirus_6.de.html

 

Über diesen link findet Ihr auch nähere Informationen zur Reinigung der Masken und auch Hinweise zum beschränkten Schutz vor einer Infektion mit Covid-19 durch diese selbstgenähten BMNS-Masken, auf die auch ich hiermit der Vollständigkeit ausdrücklich hinweisen möchte:

 

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass keine Haftung für die Wirksamkeit, die Herstellung oder die sachgerechte Verwendung des Behelfs- Mund-Nasen-Schutzes übernommen wird. Jeglicher Schadensersatzanspruch wegen Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit - unabhängig, ob vom Verwender oder dem jeweiligen Gegenüber - ist ausgeschlossen. Die Herstellung/Verwendung des Behelfs-Mund-Nasen-Schutzes erfolgt ausschließlich auf eigene Gefahr. Es wird darauf hingewiesen, dass auf jeden Fall die Hygienevorschriften des Robert Koch-Instituts zu beachten sind.

Darüber hinaus finden sich auch hinsichtlich der Fragen zu einzelnen geeigneten Materialien interessante Informationen unter folgendem Link: https://www.mpic.de/4646637/stoffe-papiertuecher-oder-staubsaugerbeutel-gegen-corona.

 

Und hier meine Tipps zum Selbernähen:

 

1. Herstellen der Bänder und Kantenverstärkungen

Das Nervigste und am meisten Zeitraubende ist wohl die Herstellung der Bänder. Wenn man sie halbwegs vernünftig herstellen will, so, dass die Maske auch der erforderlichen Kochwäsche über einige Zeit standhält, dann muss man die Bänder anständig versaumen, sonst fransen sie schnell aus. Daher habe ich statt der 2 cm breiten Stoffbahnen in der Anleitung 4 cm breite Stoffbahnen zugeschnitten und diese dann wie beim Schrägband so versaumt und vernäht, sodass nichts ausfranst. So bin ich im Übrigen auch bei den Kantenverstärkungen vorgegangen – auch hier habe ich statt 2 cm breite Stoffbahnen 4 cm breite Stoffbahnen a 17 cm zugeschnitten und dann versaumt.  
Wenn man es sich jedoch wesentlich leichter machen will, dann kann man statt der selbstgenähten Bänder auch super ein Schrägband aus Baumwolle nehmen. Sofern die Hamsterkäufer dies noch zulassen, natürlich, denn aktuell sind selbst diese Nähartikel schwer zu bekommen und wenn, dann zu horrenden Preisen und langen Wartezeiten. Mir war das zu doof, daher habe ich mich dazu entschlossen, die Bänder selbst zu nähen. Aber jetzt, wo die Geschäfte auch wieder öffnen, habt Ihr vielleicht im Einzelhandel Glück und müsst nicht Euer „Glück“ im abgegrasten Online-Handel suchen.

 

2. Draht für die Kantenverstärkung

Hier bietet sich insbesondere der Drahtverschluss der gängigen Gefrierbeutel an, da dieser mit Plastik ummantelt ist und bei hohen Temperaturen waschbar, ohne dass Rost entsteht.

 

3. Taschen für das Einlegen von zusätzlichen Filtern

Die vorliegende Anleitung für die Herstellung der Schutzmaske sieht die zusätzliche Einbringung von extra Filtern nicht vor. Andere Nähanleitungen tun dies. Sofern man dies für sich für erforderlich hält, könnte man auf der Innenseite an beiden Seiten der Innenfläche jeweils 3 cm breite Taschen einnähen (siehe Abbildung), sodass man auf der Innenseite einen entsprechend zugeschnittenen Filter seiner Wahl einlegen kann. Allerdings sollte man zwingend darauf achten, dass durch zusätzliche Filter und Stofflagen die Atmung nicht beeinträchtigt wird. Zudem sollte man sich hier ausführlich zu geeigneten Filterstoffen entsprechend informieren.

 

4. Schutzmaske für Kinder

Sofern Ihr auch für Eure Kinder eine Maske nähen wollt, gab es jedenfalls bislang nur wenige Anleitungen im Netz. Ich habe daher die Anleitung für die Herstellung einer Maske für Erwachsene auf Kleinkindergröße angepasst.

 

Was das Tragen von Schutzmasken durch Kinder angeht, haben sich mittlerweile bereits Kinderärzte zu Wort gemeldet und durchaus die Vorbehalte hierbei erklärt (https://www.tonight.de/aktuelles/sollten-kinder-auch-eine-schutzmaske-tragen-das-sagt-der-aerzteverband_93643.html).

 

Aus Erfahrung kann ich dies nur bestätigen: Wir haben bereits eine virusbedingte Lungenentzündung vor einiger Zeit hinter uns und wissen daher um die geringe „Vorliebe“ und spärliche „Akzeptanz“ einer solchen Maske durch unsere kleine Tochter! Kinder verstehen das nicht und empfinden die Maske als störend und es ist sehr schwer vermittelbar, dass sie diese aufbehalten sollen und es nicht förderlich ist, dass man diese von außen anfasst oder in den Mund steckt!

 

Ich habe dennoch eine Maske für den Bedarfsfall angefertigt. Es ist bislang nicht klar, ob auch Kinder nun diese Masken im ÖPNV und beim Einkauf tragen müssen. Und wenn die Kitaschließungen tatsächlich bis zum Ende des Sommers anhalten, dann wird es sich wohl kaum vermeiden lassen, das Kind auch mal mit zum Einkaufen zu nehmen. Uns erleichtert das ggf. auch im Weiteren den Zugang zu Therapieeinrichtungen oder hoffentlich auch bald mal einen Besuch bei Oma und Opa. Wenn Ihr also eine für Euer Kleinkind anfertigen wollt, dann hier mein Tipp:

 

Für die Maske kalkuliert ihr bei der Berechnung des Stoffteils für die Maske statt 17 cm Breite nur 14 cm, bei der Länge nur 28 cm statt 34 cm. Bei den Bändern reicht eine Länge von 60 cm statt 90 cm. Der Rest bleibt so wie in der originären Anleitung. Einen zusätzlichen Filter würde ich persönlich bei einer Kindermaske keinesfalls einsetzen; das Risiko, dass den Eure Kinder rausreißen und womöglich anderes damit anstellen, ist viel zu groß. 

 

 

Viel Spaß beim Nähen!

 

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